Sächsische Schildtaube

Sie ist die einzige Farbentaube, die in drei Kopf-Varianten - glattköpfig, kappig und doppelkuppig - gezüchtet wird. Dies spricht dafür, daß die Sächsische Schildtaube, ebenso wie die Pfaffentaube, früher häufig bei den Trommeltauben eine Anleihe nahm, wenn nicht gar über diese herausgezüchtet wurde. Derzeit erlebt die Rasse ein wahres Beliebtheitshoch und in sehr vielen Farben können wir wahre Prachtexemplare bewundern.

Mit einem großen, abgerundeten Schild gefällt uns die Taube am besten. Bei einigen Farbschlägen dürfte nach meinem Geschmack mehr auf kräftige, genügend breite Figuren mit tief getragender Brust und gut eingebauten Flügeln geachtet werden. Bezüglich der Latschen, Fülle wie Länge, sind die Schildttauben meist im grünen Bereich. Vielleicht ein Erbe der Trommeltauben-Verwandtschaft. Sicher besteht ein Zusammenhang wenn quantitativ wie qualitativ die Rundkappigen den anderen beiden Varianten nachstehen. Der blaue Farbenschlag hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Nun gilt es, den meist zu groben  Bindensaum zu verfeinern. Mit ziemlicher Verwunderung beobachte ich, dass nicht die gesamte im Standard verankerte Blaureihe, blau ohne Binden, schwarz-bindig und gehämmert, derzeit vorhanden sind, beziehungsweise eben erzüchtet werden. Könnten es nicht reizvolle Ergänzungen sein, die auch zum Rassetyp passen? Wer traut sich an diese Aufgabe heran?

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